Bühler Geigenbau


Wir freuen uns, an dieser Stelle unseren langjährigen Partner Andreas Bühler, Geigenbauer in Winterthur, näher vorstellen zu dürfen. Im Interview erfahren wir viel Spannendes rund um die Geige und seinen Erbauer. Andreas Bühler unterstützt unser Jubiläumsjahr mit einem namhaften Beitrag – herzlichen Dank dafür!

Lieber Andi, bitte stelle dein Geschäft in einigen Sätzen vor:

In meinem Geschäft „Bühler Geigenbau“ in Winterthur reparieren und restaurieren, vermieten und verkaufen wir Streichinstrumente sowie die dazugehörigen Bögen. Im Bereich dieser Instrumente bieten wir zudem ein umfangreiches Sortiment an Zubehör an; vom Instrumentenkoffer über Saiten, Notenständer bis zum Hoteldämpfer.


Wie bist du dazu gekommen, Geigenbauer zu werden?

Über das Zeichnen und Malen bin ich auf die Geige gekommen. Ich kaufte damals ein Instrument am Flohmarkt als Modell für meine Bilder. Mit dem Betrachten der Geige begann die Faszination; ich wollte wissen wie so ein Instrument aufgebaut ist und öffnete die Flohmarktgeige. Autodidaktisch begann ich, erste Instrumente zu bauen, bis mein Geigenlehrer Helge Netland mich zum Geigenbauer Michael Baumgartner nach Basel mitnahm. Michael fragte nach vielen spannenden Erzählungen über Geigen und Geigenbau: warum machst du nicht eine Ausbildung? Dies war der Funke, der eine Begeisterung entfachte und vom Autodidakt zur Berufslehre an der Geigenbauschule Brienz zum Geigenbauer führte.


Was fasziniert dich an diesem Beruf?

Es ist immer wieder faszinierend, aus Fichten- und Ahorn-Holz ein Instrument zu bauen, das zu unglaublich schönem Klang fähig ist; durch Sägen, Hobeln einer Wölbung, Biegen der Zargen, aus dem vollem Holz die Geigenschnecke erarbeiten… dazu würde nun die Partita Nr. II von Bach passen. 


Was empfiehlst du jungen Geigerinnen und Geigern, wenn sie ihr erstes Instrument aussuchen?

Nehmt euch Zeit und lasst euch von niemanden unter Druck setzen. 


Was macht ein besonders wertvolles Instrument aus?

Damit werden ganze Bücher gefüllt; ich versuche es mal in ein paar Sätzen: handwerklich sind diese Instrumente sehr schön, persönlich und meisterlich gearbeitet, sie haben die zarte Feinheit und Vollendung einer Camille Claudel Skulptur sowohl auch das Rohe, Starke und Wuchtige eines Rodins. Man spürt die Passion des Erbauers. Na, es ist schwierig, dies in ein paar Sätze zu fassen, ohne pathetisch zu werden. Es macht immer sehr viel Freude, ein solches Instrument zu sehen, daran zu arbeiten oder es zu spielen. 


Welches Streichinstrument ist „dein“ Instrument? Spielst du häufig oder aktiv?

Ganz klar die Geige! Ich muss aber zugeben, dass ich der Bauer und nicht der Musiker bin, es war immer spannender eine neue Geige zu bauen als dann die Gebaute zu spielen. Natürlich spiele ich gerne für mich, wenn ich dem Klang eines tollen Streichinstruments lauschen kann. 


Was hat dich dazu bewogen, die JMSW für ihr Jubiläumsprojekt zu unterstützen?

Damit möchte ich der JMSW zum Jubiläum gratulieren, denn ich finde es wichtig, dass alle Kinder die Möglichkeit haben ein Instrument zu lernen. Für unsere Gesellschaft ist das Angebot der JMSW sicher ein wertvoller Beitrag. Besten Dank für die Zusammenarbeit und alles Gute für die nächsten 50 Jahre!

Lieber Andi, herzlichen Dank für dieses spannende Interview. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!